Pico Risto

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Menschen und Geschichten
Ibiza / Barcelona 1977 – 1985

Schwarz-Weiß-Fotographien

Pico Risto fängt in seiner Serie von insgesamt 21 Fotographien das spanische Lebensgefühl der späten 70er und der frühen 80er Jahre ein. Unterschiedlicher könnten die gezeigten Personen und Geschichten, die sich um sie ranken, jedoch nicht sein. Das Spektrum der abgelichteten Menschen reicht von schrillen Partybesuchern, über Zigeuner, die Weihnachten feiern, bis hin zu den ersten Schwulen und Transvestiten, die sich in der Post-Franco-Zeit zu outen begannen. So zeigt Risto einen kleinen Tante-Emma-Laden auf dem Lande, dessen Besitzer die Einwohner als „Pessimisten“ betitelten, da er immer erzählte, dass sein Geschäft bald einstürzen würde. Risto zeigt das bunte Treiben auf den neu entstandenen Flohmärkten, auf denen die Menschen vom Lande ihre alten Sachen tauschten und verkauften. Abgelichtet ist die „Bar la Maravilla“, vor der Kaffee trinkende Menschen sitzen und auf deren Hauswand die ersten spanischen Wahlplakate angeklebt wurden, die die Einführung der Demokratie für alle Spanier forderten („queremos la democracia para todos los espanoles“). Er zeigt den antiken Markt, der mit der Einführung der neuen Verfassung 1978 in „Platz der Verfassung“ umbenannt wurde. Die Fotographie zeigt den Blick in eine Markthalle, in der Gemüse, Fisch und andere Lebensmittel verkauft wurden. Anachronistisch mögen dem heutigen Betrachter die mit Kreide auf die Hauswand geschriebenen Mitteilungen vorkommen, die die nächste Stadtversammlung und die Sprechzeiten des Bürgermeisters publik machen. Neben den politischen Veränderungen zeigt der Fotograf auch die Etablierung der Clubkultur und Partyszene. Mit Freunden baute Risto den Szene-Club „Amnesia“ auf, zu dessen Stammpublikum u.a. Nina Hagen und die Modedesigner Francis Montesinos und Gill de Gall gehörten.

 

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