Pico Risto

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Les Halles
Paris, 1979 – 1984

Polaroid-Fotografien

Ende der siebziger Jahre zog der Künstler nach Paris und erlebte dort das Entstehen eines neuen, improvisierten Stadtzentrums. Er zeigt uns Aufnahmen des Lochs, das durch den Abriss der seit dem 12. Jh. bestehenden Markthallen, dem sog. „Bauch von Paris“, entstanden war. Die Diskussion, was an dieser Stelle, an der unterirdisch viele Metrolinien zusammen liefen, entstehen sollte, war ein Politikum zur damaligen Zeit. Als persönlichen Beleg seiner Überredungskünste sieht Risto die Aufnahme einer der ersten Politessen vor „l’institution“, da es Politessen verboten war, für Fotografien zu posieren.

In seiner Aufnahme vom „Place d’Innocent“, dem Platz, an dem vor 200 und 300 Jahre die Armen der Stadt ihre Angehörigen beerdigten, zeigt uns Risto im Hintergrund den Schriftzug „BOF“, der auf ein Frühstück aus Buttern, Eiern und Käse verweist, das Studenten anboten, die die Zutaten frisch vom Land mitbrachten. Für den einzigartigen Blick auf die Oper nutzte Pico Risto seinen Kontakt zu dem Direktor des Interconti-Hotels, den er über Y.S. Laurent kennen gelernt hatte. Da sich das Hotel gegenüber der Oper befand, überredete er den Direktor, sich über wackelige Bretter mit ihm auf das Dach zu begeben, um diese Aufnahme machen zu können. Polaroids der ersten Diskothek Paris` vervollständigen den Eindruck, den uns der Fotograf von dieser Stadt vermittelt. In dem Club „Le Palace“, einem umfunktionierten Theater- und späterem Kinosaal, hat Risto selbst viele Konzerte besucht und gesehen, wie Johnny Rotten bei einem Auftritt der Sex Pistols Mick Jagger bespuckte.

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